Paukenschlag des DTTB: Die Tischtennis-Saison ist abgebrochen

Paukenschlag des DTTB: Die Tischtennis-Saison ist abgebrochen

Tischtennis Gehirn und Herz
Vernunft vs. Herz: Haben die Funktionäre des DTTB die richtige Entscheidung getroffen ? Wahrscheinlich hätten wir nie gedacht, dass ein solches Szenario in unserer aktiven Karriere jemals eintreten würde… Die aktuelle Corona-Krise ist jedoch Auslöser für eine der geschichtsträchtigsten Entscheidungen im Tischtennis. Seit der Gründung des DTTB am 8. November 1925 gab es wenige Ereignisse, die bei einer Entscheidung für so viel Aufregung gesorgt haben: Der Deutsche Tischtennisbund hat am 01.04.2020 (und nein, es handelt sich nicht um einen Aprilscherz) entschieden, dass die Saison 2019/2020 abgebrochen wird und dass der letzte Tabellenstand nun auch die gültige Abschlusstabelle darstellt. So wie wir als Spieler, Trainer und Funktionäre dieses Szenario nicht vorhergesehen haben; genauso wenig hat es das Regelwerk des DTTB. Die Entscheidung kann daher nicht lückenlos aufgrund von Paragraphen begründet werden. Das zeigt uns, dass das Corona-Virus nicht nur in der Politik und Wirtschaft besondere Entscheidungen erfordert, sondern auch im Tischtennis. Zunächst einmal sollte diese Entscheidung für viele Vereine eine echte Erleichterung sein. Die Vereine, Spieler und Trainer haben nun eine bessere Planungssicherheit und können sich auf die kommende Saison besser vorbereiten. Insbesondere in den höchsten Ligen des DTTB mit bezahlten Spielern ist es sehr wichtig zu wissen, in welcher Liga oder gar mit welcher Mannschaftsgröße im kommenden Jahr angetreten werden soll. Denn an diese Entscheidung sind auch Existenzen geknüpft. Eine prominente Mannschaft, die bspw. bereits ihren Rückzug aus der 1. Damen Bundesliga angekündigt hat, ist der TuS Bad Driburg. Die wirtschaftliche Unsicherheit der Vereine hat daher große Auswirkungen auf den Wechsel von Spielern und Trainern innerhalb Deutschlands und Europas. Wir werden die Neuigkeiten und Änderungen in den nächsten Wochen und Monaten daher noch genauer beobachten. Die Konsequenzen der Entscheidung sind sicher alles andere als fair und gerecht. Mannschaften, die weniger Spiele gemacht haben, sind dadurch massiv benachteiligt. Die Frage, die wir uns daher gestellt haben ist: Gäbe es überhaupt eine faire Lösung für Alle ? Unsere Antwort war: Nein. Die Verantwortlichen waren gezwungen, eine allgemeingültige Entscheidung zu treffen, die die Interessen der Vereine, Spieler und Trainer vertritt. Auch wir respektieren die Entscheidung und haben großen Respekt für den Mut dieser Entscheidung. Jedoch haben wir uns auch eine andere Frage gestellt: Was wäre die fairste Lösung gewesen ? Hierzu hat mytischtennis.de eine Umfrage gestartet: Die Ergebnisse zum aktuellen Stand (05.04.2020), findet ihr hier: Tischtennis Abstimmung Corona Besonderer Kritikpunkt der getroffenen Lösung war, dass die teils sehr ungleiche Anzahl an absolvierten Spielen keine Berücksichtigung findet. Es ist logisch, dass eine Mannschaft mit mehr Spielen auch tendenziell mehr Punkte haben kann. Auch uns hat diese getroffene Entscheidung zunächst „überrascht“ und wir fanden sie äußerst merkwürdig. Jedoch hat die Wettspielordnung ein wenig Licht ins Dunkel gebracht. Dort ist geregelt, dass
  1. gespielte Spiele gewertet werden müssen.
  2. eine Annulierung oder eine Verlängerung der Saison nicht erlaubt ist.
Nun sind wir keine Rechtsexperten. Allerdings scheint es so zu sein, dass diese Lösung laut den Funktionären, Juristen und der Wettspielordnung die unangreifbarste aller Lösungen darstellt. Hier verweisen wir gern auf die Stellungnahme des DTTB zu diesem Thema: https://www.tischtennis.de/news/corona-krise-fragen-und-antworten-zu-den-hintergruenden-der-regelung-fuer-den-mannschaftsspielbetrieb.html Wir können nur eindringlich daran appellieren, diese Entscheidung so zu akzeptieren und anzunehmen wie sie ist. So ungerecht die Entscheidung im Einzelfall auch sein mag: Mit Protest- oder Boykottaufrufen schaden wir uns und unserem Sport nur selbst. Es ist zwingend erforderlich, die Entscheidungen ohne Nachtrag anzunehmen. Nur so kann unser geliebter Sport bald wieder unbeschwert in „normalen“ Bahnen verlaufen. Auch hier können wir wieder auf einen Blogartikel von myTischtennis verweisen, der Stellung zu diesem Thema bezieht: https://www.mytischtennis.de/public/blog/14572/blog--nicht-die-beste-loesung-fuer-die-groesstmoegliche-mehrheit/ Neben den negativen Sichtweisen ergeben sich für den Tischtennis-Sport im Allgemeinen und für die Vereine möglicherweise sogar Chancen: Es scheint so zu sein, dass die Sportart Tischtennis sich im Hobby-Bereich „zu Hause“ gerade höchster Beliebtheit erfreut. Möglicherweise kann hier sogar ein Potential für zukünftige Mitgliedergewinnung gesehen werden. Wir versuchen daher in der aktuellen Situation auch das Positive zu sehen und neue Chancen zu ergreifen. Wir wollen die Situation auch mal aus einer anderen Situation betrachten: Andere Sportarten wie bspw. den Fußball trifft es nämlich viel härter als uns im Tischtennis. Das sollten wir uns gerade jetzt bewusst machen. Im Fußball geht es um dreistellige Millionenbeträge und um mehr als 100.000 Arbeitsplätze alleine in Deutschland. Das zeigt, dass die Ausmaße dort deutlich größer sind. Im Tischtennis haben wir daher Glück im Unglück. Eines ist jedoch sicher: Je länger die Zwangspause andauert, desto mehr freut man sich darauf, wenn es wieder losgeht. Doch jetzt zu Euch: Wie seht ihr die Auswirkungen des Corona-Virus im Tischtennis? Gerne könnt ihr uns eure Meinungen zu der Entscheidungen in den Kommentaren hinterlassen. Wir freuen uns! Herzliche Grüße Euer Team von Sauer & Tröger Share on facebook Facebook Share on google Google+ Share on whatsapp WhatsApp Liebe Grüße vom Sauer & Tröger Team Das könnte dir auch gefallen:

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